Ladytiger

Veröffentlicht: 1. Oktober 2014 in Uncategorized

Sanft flackert das schwache Kerzenlicht und lässt deine königsblauen Augen noch mehr scheinen, als es Kandinksky in seinen besten Tagen je gekonnt hätte. Du scheinst direkt in meine Seele zu sehen, als dir auffällt, dass ich puterrot einen Blick auf deinen perfekten Körper in wunderschöner Unterwäsche werfe.

Wie immer, wenn ich verlegen bin, greife ich mir an den Hinterkopf. Deine strahlend weißen Zähne beginnen zu lachen, als du bestimmt meine Hand nimmst sie küsst und sie zwischen deine Brüste mitten auf deinen BH legt.

Prompt schießt mir durch den Kopf:

„Das war es jetzt, Daniela. Du wirst jetzt vor lauter Erregung einen wundervollen Herztod erleiden.“, war das letzte, das ich noch kognitiv erfassen konnte. Kaum berührten ihre vollen Lippen meinen dahingegen schlappen Hinterreifen, warf ich alle Werte über Bord.

Ihr Haar, das durchs Gesicht streifte, bevor sie lustvoll aufstöhnte und liebevoll und erfahren meine Brüste zu küssen.

 

An dieser Stelle möchte ich auch gar nicht mehr ins Detail gehen. Die Nacht gehört UNS.

 

Vielmehr wurde ich am nächsten Morgen  mit einem selbstgemachten Latte, Müsli mit geschnittenem Obst und Saft geweckt.

Es war nicht die Tatsache, DASS sie mir ein Frühstück bereitet hat, sondern wie sie mich geduscht und gedresst, dass selbst Gisele Bündchen Komplexe bekommen hätte, in ihrer ureigenen Art anlächelte und fragte:

„Hast du gut geschlafen, mein Schatz?“ Das war der Moment, in dem ich mich hoffnungslos in sie verliebte.

 

Hier mein Wegweiser für wirkliches Gefühl: wenn das „Gute Morgen“ fast so gut ist, wie der Sex in der Nacht davor, dann habt ihr sie gefunden!!!

 

Es gibt aber auch eine andere Art Wonderwomen: dieser Tiger jagt, aber erlegte Beute langweilt sie schnell. Sie fühlen sich erdrückt und eingeengt, wenn sie merken, dass es euch ernster wird.

Mein Tipp an all die, die noch nicht die Richtige gefunden haben:

Auf jede schöne Frau/Mann kommt mindestens EINE/R der sie/ihn nicht mehr vögeln will. Nehmt euch die Zeit und wartet auf das Kammerflimmern, das jedes Mal(zumindest bei mir) einsetzt, wenn sie den Raum betritt.

 

Putin & Janukowitsch – Pest schützt Cholera

Veröffentlicht: 27. Februar 2014 in Uncategorized

Fassungslos und voller Mitgefühl beobachtete ich, wie viele andere Demokraten dieser Welt, die historische Nacht auf dem Maidan in Kiew (Reuters sei Dank). Die über hundert Menschen, die in der Nacht der Gewalt zum Opfer gefallen sind, werden heute respektvoll die „heiligen Hundert“ genannt.

Es ging aus, wie wir uns das alle seit November letzten Jahres von Herzen gewünscht haben. Janukowitsch gestürzt, Timoschenko frei gelassen und die Opposition in der Oberhand.

Man könnte meinen, nun wäre alles gut. Wäre da nicht dieser egomanische, selbstgerechte und narzisstische Misanthrop Putin, der – an dieser Stelle darf man sich gerne ungläubig an den Kopf fassen – Janukowitsch sowohl Schutz gewährt, als auch über 150.000 Soldaten an der ukrainischen Grenze in Kampfbereitschaft befiehlt.

Das Studium der Rechtswissenschaften lehrte mich subjektiven und objektiven Tatbestand pragmatisch zu untersuchen und zu subsummieren. Die Logik sagt mir, dass es nicht vorstellbar ist, dass Putin sich tatsächlich so weit aus dem Fenster lehnt und quasi der ganzen Welt mit seinem Patriarchat die Stirn bietet. Ist ihm Janukowitsch eine internationale Krise wert? Meine Erfahrung mit Putins „Politik“ allerdings sagt mir zähneknirschend: diesem Mann muss man alles zutrauen!!!

Dass er Snowden Asyl gewährte, ließ ihn kurzzeitig sympathisch wirken. Doch spätestens seit Sochi und den zum Himmel schreiend ungerechten Neuerungen russischer Gesetze ist uns allen klar, mit was für einem herrschsüchtigen Machtmenschen wir es hier zu tun haben.

Putin (ihr wisst schon: der, der alles und jeden hasst, der nicht mit seiner Bonanza-Mentalität konform geht) lässt tatsächlich durch seinen Verteidigungsminister klar stellen, dass sämtliche in den letzten 24 Stunden positionierten Truppen an der ukrainischen Grenze kampfbereit und kampfwillig seien.

Derzeit bildete sich in der Ukraine eine Übergangsregierung, die Mut macht und Hoffnung aufkommen lässt. Ziemlich zeitgleich wurde ein Regierungsgebäude von Pro-Russischen Fundamentalisten besetzt.

Es herrscht Chaos und Anarchie in dem kleinen, einst friedlichen Staat an der Krim. Ich hoffe inständig, dass die EU sich endlich als die Gemeinschaft erweist, für die sie sich ausgibt. Es war niemals wichtiger geschlossen der Tyrannei die Stirn zu bieten, wie heute! Dass Rasmussen stellvertretend für die NATO bereits ein Signal an Putin sandte, in dem er ihn aufforderte sämtliche Maßnahmen zu unterlassen, die die Lage verschärfen könnte, stimmt mich noch nicht wirklich zuversichtlich.

Wie seht ihr das?

Julia und die Angst

Veröffentlicht: 20. Dezember 2013 in Uncategorized

Sanft berührt meine Hand vorsichtig dein dichtes, schwarzes Fell und registriert den ängstlichen Blick, den du mir, selbst nach vier Wochen pausenlosem Zusammensein, noch immer hin und wieder zuwirfst.

Vorsichtig berühre ich jede einzelne Narbe an deinem Körper und kann nur erahnen, was du erlebt haben musst. Ich zähle 14 und ein Schauer fährt mir über den Rücken. Wer ist in der Lage einem hilflosen Wesen solche Schmerzen zuzufügen?

Sicher ist mir aufgefallen, dass du Angst hast, wenn ich mich hastig bewege, die Hand hebe oder du meinen Füßen zu nahe kommst.

Was musst du, wundervolle zuckersüße Julia, unser „kleines“ Pflegekälbchen erfahren haben, um eine derartige Furcht in jeder Faser deines Seins in dir zu tragen?

Schläfrig stupst du deine Nase in meine Hand, wie du es immer machst, wenn du Schutz suchst. Ich beuge mich zu dir hinab und knutsch dich auf die Stirn – mitten zwischen die ängstlichen Augen, die unablässig die Umwelt taxieren und ständig zwischen Flucht und Aufgabe zu entscheiden scheinen.

Langsam kehrt Ruhe in das dunkle Wohnzimmer, als ich mich vorsichtig an dich kuschle. Mit einem lieb gemeinten, aber sehr schmerzhaften Pfotenhieb hab ich deine Riesenpranke in meinem Gesicht, fühle deine Zunge an meiner Nase und umarme dich.

Schlaf schön, lieber Pflege-Schatz, ich lass nicht zu, dass dir noch einmal jemand so weh tut, wie du es erlebt haben musst.

Sauna-Sepp und Proll-Paul

Veröffentlicht: 15. November 2013 in Uncategorized
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Nonchalant lehnt sich der geschätzt 70-jährige Galan mit seinem behaarten Unterarm an den Tresen und zwinkert mir von der Seite entgegen. Sein in trendigem senfgelb gehaltenem Corega-Tabs-Lächeln folgt ein mit Zeigefinger und Daumen visualisierter, auf mich abgefeuerter Revolver, als er mir, gepaart mit dem schlimmsten Mundgulli, mit dem ich es je zu tun hatte, freundlich, aber aufdringlich ein Gespräch aufzwingt.

Augenblicklich überfährt mich eine zentimeterdicke Ganzkörper-Erpelpelle, die sich unangenehm in meinem Nacken zu einem Mezzoforte kräuselt. Die Tatsache, dass ich dem streng riechenden Herren lediglich in Saunabekleidung gegenüber stehe, begünstigt dieses Szenario extrem.

Sein für diese Saison gewähltes Bein-Hand-Bauch-Gesichts- und Schamhaarkleid scheint ihm bei diesen Worten aus den Ohren zu wachsen: „Wer wird denn da angebetet?“ Arthritisch zeigt er mit seinem knorpeligen Zeigefinger auf mein vor mir aufgeschlagenes Buch und versucht ungeschickt über diese Ebene ein Gespräch vom Zaun zu brechen.

Freundlich, aber in eindeutiger Stinktierpose lächle ich zurück: „Tatsächlich ist die Literatur hochwertiger, als der Titel zu versprechen vermag.“ Offenkundig scheine ich ihn mit meinen ruhig ausgesprochenen elf Worten genau elf mal überfordert zu haben. Allem Anschein nach endeten seine Konversationen mit Frauen folglich genau nach seiner erstplatzierten Frage.

Ungläubig wischt er sich den, im dezent unterstützenden Karamellbraun gehaltenen, Schlaf aus den Augen. „Ja, nee, isch mein ja nur. Weil se da jrad lesen, nä? Macht man ja in der Sauna eijentlich nisch.“

Verwundert sehe ich mich an diesem Donnerstag in der von ausschließlich von Rentnern frequentierten Saunagastronomie um und sehe ohne Ausnahme alle lesen. Irgendwie niedlich angefixt davon, dass der freundliche Herr gar nicht zu schnallen scheint, dass ich mit meiner Frisur noch androgyner wirke, merke ich, dass er diese Tatsache wohlweißlich missachtet und sie per se ignoriert, gefällt mir die Idee von einem Flirt mit einem älteren Herren. Ein kurzer Blick in den Spiegel bestätigt mir: mit einem derart kurzen Undercut, der nach den ersten zwei Saunagängen aussieht wie Balou, der Bär, um die Samenstränge, hat er mich eindeutig nicht als lesbisch, sondern lediglich als unvorteilhaft behaarhauptet einkategorisiert.

Flirty gebe ich zurück: „Eigentlich warte ich, wenn ich ehrlich bin, schon die ganze Zeit darauf, dass Sie mich ansprechen.“ Bong. Proll-Paul, wie ich ihn bereits zärtlich für mich abgespeichert habe,  schickt ein Stoßgebet zum Himmel, dass die Anmache nach 70 Jahren auf dieser Erde tatsächlich mal gefruchtet haben soll.

„Vorsicht, Daniela, den leichten satirischen Querverweis scheint er nicht verstanden zu haben. Rudere…ZURÜCK.“ Zu spät. Proll-Paul platziert seine kokett um die Kniekehlen baumelnden Hoden erfreut in meine Richtung. „Na, hätt isch dat jewusst!“ und grinst mich mit dem beknacktesten Marlboro-Lächeln der Welt an.

Sachte wage ich mich zurück und beziehe Stellung: „Tatsächlich geht es in dem Thriller von Jeffrey Deaver um einen Stalker, der die Grenzen bei seinem Gegenüber nicht einhält und Grenzen überschreitet.“ Zu subtil. Paule baumelt näher.

„Aha, ne Stoooohker, wa?“ Hört hier noch jemand außer mir das Getriebe knirschen?!?

„Ja, dat is immer so ne Sache mit die Stooooohker.“ Langsam raschelts bei mir, dass er das Wort „Stalker“ meint.

Deeskalierend zwinkere ich ihm ein schnelles „Genau!“ entgegen. Ein weiterer kurzer Blick in den Spiegel zeigt deutlich, dass Paule eine eindeutige Sehschwäche inne haben muss, denn selbst für mich sieht die 80-jährige Oma am Nebentisch wie Gisele Bündchen im Vergleich zu Daniel Küblböck aus.

Ich verschwinde nach Entsorgen des Geschirrs in meine heißgeliebte Eukalyptus-Sauna. Man riecht danach immer wie ein Koala-Bär. Lecker.

Mist.

Langsam sehe ich Sauna-Sepp mit seinem Kumpel Proll-Paul heranschleichen. Beide unterscheidet lediglich die verschieden große kahle Fläche auf dem Kopf. Die Haare, die ihnen dort ausgefallen waren, bewuchsen nun zu Milliarden den Rest ihrer gestählten Astra(EXTRA KEIN L)-Körper. Sie scheinen in eine hitzige Diskussion verwickelt. Blöderweise tun sie das genau auf dem Weg in MEINE Sauna. Grrrrrr.

Die Tür geht auf und mit dem erfrischenden Westwind weht auch ihre markante Note aus einem Fußpuder- und Achselschweißgeruch mit in die gute Stube.

Vorsichtig setzt sich Proll-Paul neben mich – innerlich schreibe ich mir mit dreißig Textmarkerfarben ins MindMap, das Handtuch hinterher zu verbrennen!!! – als er sich verschwörerisch zu mir herüber beugt.

„Sachen se mal, junges Fräulein.“ Süß, mir geht das Herz auf.

„Wat is eijentlich ne Stooooooohker?“

Mist. Meine Illusion zerplatzt. Es reicht nicht einmal mehr um Proll-Paul zu becircen. Aber irgendwie auch süß…

Unbegrenzte Flatulenz

Veröffentlicht: 13. November 2013 in Uncategorized
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Wer von euch sich gerade wundert, warum ich so früh schon wieder einen Artikel schreibe, dem sei gesagt: ich bin NOCH IMMER wach! Schuld sind dieses Mal neben den üblichen Verdächtigen die seltsamen Darmgeräusche, die unser Hunde heute Nacht sowohl auditiv, als auch olfaktorisch produzierte. Um die Nacht im Ganzen mal abzureißen hier ein kleiner Einblick.

0:40h – Luna schaut mich gerade an, als hätte ich ihr eine Woche Zärtlichkeit entzogen. Selbstverständlich stürze ich also, wie jeder paranoide Hundebesitzer, sofort auf Luni los und befürchte, dass sie innerhalb der nächsten 3,5 Nanosekunden tot umfallen wird.

0:41h – Puuuh, Entwarnung, sie atmet noch. Aber ihr Bauch macht Geräusche, die mich entfernt an eine Kreuzung aus Harley Davidson und Rasenmäher erinnern. Ok, Schuhe an, Schiebermütze auf den Kopf (so ein Undercut ist momentan zwar sehr modern, nur leider wenig kleidsam, wenn er nicht gestylt ist!) und ab vor die Tür, den kleinen Schieter mal schieten lassen.

0:43h – Herrlich! Passend zum Gassigang hat es nun auch begonnen wie besengt zu regnen.  Und Luna scheint sich auch nicht entscheiden zu können, ob sie gerade lieber pinkeln, kacken (pardon!) oder doch lieber in Ohnmacht fallen möchte. Dabei verfällt sie kurzzeitig in einen Gang, der mich nur raten lässt, ob sie pieseln muss oder eine Hüftdysplasie erlitten hat.

0:57h – Luna gibt mir sehr subtil zu verstehen, dass sie keinen Bock mehr auf den Regen hat und zerrt mich unverrichteter Dinge Richtung Haustür. Und was macht jeder paranoide Hundebesitzer, wenn er das Winseln seines Mucks nicht nicht einschätzen kann?!? Richtig, ich habe selbstverständlich versucht der Dame an der Hotline von „Ärzte ohne Grenzen“ klar zu machen, dass es sich hier um einen MEDIZINISCHEN NOTFALL handelt, der sofortiger Behebung bedarf.

1:20h – Wie sich heraus stellt, schicken die „Ärzte ohne Grenzen“ um kurz nach eins am Morgen keinen Rettungshubschrauber, nur weil die Darmperistaltik des Haus- und Hofhundes wie ein Frettchen im Geschirrspüler klingt. Also: selbst ist die Frau, die Rettungstasche aus dem Auto geholt und mit Beatmungsbeutel schon mal in bequeme Position gesetzt. Bereit, jederzeit mit dem Tod um Lunas Leben zu ringen. Noch schnell eine Wärmflasche auf den Bauch der hübschen Maus und schnell nach Vitalfunktionen bei Hunden gegoogelt.

2:05h – Luna schaut mich schon wieder an wie ein Reh, kurz bevor die Augen brechen. Das ganze Spiel nochmal: Mütze auf, Regenjacke an (man lernt ja dazu ;-)) und ab mit dem Floh auf die Wiese.

2:20h – Wieso wundert mich nicht, dass es jetzt kein Stück regnet?!?

2:21h – Luna schaut mich mit einem Blick an, den wahrscheinlich jeder Hundebesitzer kennt. Statt sich zu freuen, dass ich mit dem Tod um ihr Leben ringe, schaut sie mich empört an, als wolle sie sagen: „Sag mal, spinnst du? Was schleppstn du mich bei so einem Sauwetter durch die kalte Nacht?!? Schau mal auf den Tacho!!!“

2:22h – Seufzend lasse ich mich von der vierbeinigen Schönheit nach Hause schleifen.

Dieses Procedere wiederholt sich in der gesamten Nach genau fünf Mal. Bei jedem Mal selbstverständlich dramatischer und der Bewusstlosigkeit nah (ich – nicht Luna). Im Geiste sehe ich mich schon Emergency-Room-mäßig in die Notaufnahme stürzen, nur um Minuten später die Faust gen Himmel zu ballen und laut „WARUM?“ zu brüllen.

Bei jedem Mal wurden auch die gefühlten 769 Telefonanrufe bei Lunas Tierärztin, die Gott sei Dank eine sehr liebe Freundin von uns ist, hektischer. Innerlich willig ihr jederzeit eine Niere zu spenden (gut, dann hätte ich eine und sie drei) verfalle ich, wie jeder geistesgestörte Tierbesitzer, in ein Kleinkind-Mantra.

„Was hast du denn, Piggeldy? Tut dir der Bauch weh?“ säusel ich paranoid auf den Hund ein. Doch selbst für Luna, die die Liebe auf vier Pfoten ist, wurd es langsam, aber sicher zuviel.

Um 6:05h ist es dann passiert. Nachdem sich Luna dreißig Mal in ihrem Körbchen gedreht hat, entfährt ihr ein Darmwind, der mir fast die Netzhaut ablöst. Kurz bin ich versucht die Rettungsleitstelle anzurufen, um mitzuteilen, dass hier kein Angriff auf die U-Bahn von Tokio simuliert wird, sondern dass hier lediglich der süßeste Hund der Welt einen Furz (pardon!) quer sitzen hatte.

Kurzer Blick nach hinten, dann scheint auch Luna den Ernst der Lage erkannt zu haben. Wie ein Torpedo stürzt sie aus dem Wohnzimmer in den Wintergarten und gab mir durch die Kratzspuren im Laminat zu verstehen, dass sie in nächster Zeit auch nicht gedenke sich von dort wegzubewegen.

„Ok, Daniela, überleg! Du kannst doch jetzt niemand wecken und ihn bitten das Wohnzimmerfenster aufzumachen, nur damit du „Von Löwen und Lämmern“ zu Ende schauen kannst.“ Eilig erinnere ich mich an die Kampfmittelbeseitigungsunterrichte, in deren Genuss ich bei der Bunderwehr gekommen bin.

Handtuch vors Gesicht, Luft anhalten, schnell rein, Fenster  aufreißen, schnell wieder raus. Gesagt, getan. Fassungslos darüber, dass ein lebendiger Hund solche Dünste abgeben kann wundere ich mich nach einigen Minuten an der Sauerstoffflasche darüber, dass Luna gar nicht hinterher kommt.

Leise schleiche ich in die Küche und erwische die Kröte dabei, wie die – gut gelaunt, mopsfidel und hundemüde (haha!) – auf der Wäsche liegt, die eigentlich im Wintergarten trocknen sollte.

Und was macht jeder paranoide Hundebesitzer, wenn sowas passiert? Richtig. In Schallwellen, die wahrscheinlich alle Hamster in der Nachbarschaft aufgeweckt haben, stürze ich auf den armen Vierbeiner und fiepse sieben Oktaven über dem hohen C: „Oooooooh, Luni, dir geht es wieder besser! Lass dich knutschen.“

Ein demokratisches New York

Veröffentlicht: 13. November 2013 in Uncategorized

Herman Van Veen beschrieb einmal in einem Gedicht sinngemäß:

Ein neuer Papst betritt den Balkon. Eine große, schöne, schwarze Frau mit blauen Augen.

 

Dieser Vergleich kam mir sofort in den Sinn, als ich letzte Woche die Wahlen im Staate New York verfolgte. Auch wenn viele von euch lieber was Witziges von mir lesen, komme ich nicht umhin ein dreifach „Hoch“ auf die Demokratie zu singen, denn das erste Mal seit 20 Jahres ist der neue Bürgermeister von NY ein Demokrat!!! Und das mit einem Erdrutsch-Sieg von 73,3 %!!!

Obwohl mir die Gradlinigkeit und Konsequenz von Rudi Giuliani gerade zu Zeiten von 9/11 sehr gefallen hat, war er nichts desto trotz ein Konservativer.

Mr. Bill de Blasio hat mit seiner afroamerikanischen Frau zwei Kinder und war maßgeblich an der Wahl Hillary Clintons zur Senatorin beteiligt. Was das Ganze abrundet und spannend macht, gerade für die Gay-Community, ist dass Chirlane McCray, seine Frau, vor deren Heirat in einer festen lesbischen Beziehung lebte.

Also, so viel kosmopolitisches Miteinander gehört, meines Erachtens nach, gefeiert! Es wäre schön, wenn mehr Menschen ihre Grenzen im Kopf einreißen würden und fernab von Uralt-Konventionen Toleranz walten lassen könnten.

 

Ein herzliches „Yes, he can do it better“ an eine meiner Lieblingsstädte. Dass Mr. de Blasio seinen Job besser machen wird als Bloomberg, ist für mich glasklar.

Offener Brief eines US-Bürgers

Veröffentlicht: 31. August 2013 in Uncategorized

Liege schreiend am Boden vor Lachen! Bitte lest euch das durch:

„Laura Schlessinger ist eine US-Radio-Moderatorin, die Leuten, die in ihrer Show anrufen, Ratschläge erteilt. Kürzlich sagte sie, als achtsame Christin, dass Homosexualität unter keinen Umständen befürwortet werden kann, da diese nach Leviticus 18:22 ein Greuel wäre.
Der folgende Text ist ein offener Brief eines US-Bürgers an Dr. Laura, der im Internet verbreitet wurde.

Liebe Dr. Laura

Vielen Dank, daß Sie sich so aufopfernd bemühen, den Menschen die Gesetze Gottes näher zu bringen. Ich habe einiges durch Ihre Sendung gelernt und versuche das Wissen mit so vielen anderen wie nur möglich zu teilen.

Wenn etwa jemand versucht seinen homosexuellen Lebenswandel zu verteidigen, erinnere ich ihn einfach an das Buch Mose 3, Leviticus 18:22, wo klargestellt wird, daß es sich dabei um ein Greuel handelt. Ende der Debatte.

Ich benötige allerdings ein paar Ratschläge von Ihnen im Hinblick auf einige der speziellen Gesetze und wie sie zu befolgen sind:

1. Wenn ich am Altar einen Stier als Brandopfer darbiete, weiß ich, daß dies für den Herrn einen lieblichen Geruch erzeugt (Lev. 1:9). Das Problem sind meine Nachbarn. Sie behaupten, der Geruch sei nicht lieblich für sie. Soll ich sie niederstrecken?

2. Ich würde gerne meine Tochter in die Sklaverei verkaufen, wie es in Exodus 21:7 erlaubt wird. Was wäre Ihrer Meinung nach heutzutage ein angemessener Preis für sie?

3. Ich weiß, daß ich mit keiner Frau in Kontakt treten darf, wenn sie sich im Zustand ihrer menstrualen Unreinheit befindet (Lev. 15:19-24). Das Problem ist, wie kann ich das wissen? Ich hab versucht zu fragen, aber die meisten Frauen reagieren darauf pikiert.

4. Lev. 25:44 stellt fest, daß ich Sklaven besitzen darf, sowohl männliche als auch weibliche, wenn ich sie von benachbarten Nationen erwerbe. Einer meiner Freunde meint, daß würde auf Mexikaner zutreffen, aber nicht auf Kanadier. Können Sie das klären? Warum darf ich keine Kanadier besitzen?

5. Ich habe einen Nachbarn, der stets am Samstag arbeitet. Exodus 35:2 stellt deutlich fest, daß er getötet werden muß. Allerdings: bin ich moralisch verpflichtet ihn eigenhändig zu töten?

6. Ein Freund von mir meint, obwohl das Essen von Schalentieren, wie Muscheln oder Hummer, ein Greuel darstellt (Lev. 11:10), sei es ein geringeres Greuel als Homosexualität. Ich stimme dem nicht zu. Könnten Sie das klarstellen?

7. In Lev. 21:20 wird dargelegt, daß ich mich dem Altar Gottes nicht nähern darf, wenn meine Augen von einer Krankheit befallen sind. Ich muß zugeben, daß ich Lesebrillen trage. Muß meine Sehkraft perfekt sein oder gibt’s hier ein wenig Spielraum?

8. Die meisten meiner männlichen Freunde lassen sich ihre Haupt- und Barthaare schneiden, inklusive der Haare ihrer Schläfen, obwohl das eindeutig durch Lev.19:27 verboten wird. Wie sollen sie sterben?

9. Ich weiß aus Lev. 11:16-8, daß das Berühren der Haut eines toten Schweines mich unrein macht. Darf ich aber dennoch Football spielen, wenn ich dabei Handschuhe anziehe?

10. Mein Onkel hat einen Bauernhof. Er verstößt gegen Lev. 19:19 weil er zwei verschiedene Saaten auf ein und demselben Feld anpflanzt. Darüber hinaus trägt seine Frau Kleider, die aus zwei verschiedenen Stoffen gemacht sind (Baumwolle/Polyester). Er flucht und lästert außerdem recht oft. Ist es wirklich notwendig, daß wir den ganzen Aufwand betreiben, das komplette Dorf zusammenzuholen, um sie zu steinigen (Lev. 24:10-16)? Genügt es nicht, wenn wir sie in einer kleinen, familiären Zeremonie verbrennen, wie man es ja auch mit Leuten macht, die mit ihren Schwiegermüttern schlafen? (Lev.20:14)

Ich weiß, daß Sie sich mit diesen Dingen ausführlich beschäftigt haben, daher bin ich auch zuversichtlich, daß Sie uns behilflich sein können. Und vielen Dank nochmals dafür, daß Sie uns daran erinnern, daß Gottes Wort ewig und unabänderlich ist.

Ihr ergebener Jünger und bewundernder Fan

Jake

Pardon an Wolfgang Griesert!

Veröffentlicht: 23. August 2013 in Uncategorized

Als ich im Mai diesen Jahres begann mich für die Belange des ehemaligen Güterbahnhofs einzusetzen, fügte sich nur nach und nach das seltsam konstruierte Mosaik zusammen, das durchblicken ließ, wie es tatsächlich beim Verkauf des Geländes gelaufen sein muss.

Nach Abwägung aller Fakten war für mich, als absolutem Logiker, nur ein Schluss der nächstliegende. Wie konnte der ehemalige Stadtbaurat Wolfgang Griesert zulassen, dass die „Lebensquelle e.V.“ in den Besitz des Filetstücks kommen konnte. Die Glaubensgemeinschaft geriet besonders nach einer Reportage von Marcel Trocoli-Castro auf OS1-TV  in den Fokus der Öffentlichkeit, da die Einstellungen und Praktiken dieser Vereinigung – nennen wir sie mal – fragwürdig sind.

Ich drang tiefer in die Materie ein und beschäftigte mich das erste Mal in meinem Leben mit dem Baurecht, sah Handelsregistereinträge ein und ließ mir Bonitätsberichte zuschicken.

So, wie Frank Henning die Situation lautstark in die Presse posaunt hatte, schien es tatsächlich Sinn zu machen.

Bei Kalla Wefels Heimatabend, der genau diese Thematik in den Vordergrund gestellt hat, traf ich erstmals auf Herrn Griesert, den ich offen skeptisch mit Fragen konfrontierte. Er kam direkt von der Bühne auf mich zu und erklärte, dass er sich schon lange mit mir unterhalten wolle. Zu meiner Verwunderung wich er keiner meiner Fragen aus und stellte sich jeder noch so kleinen Zensur. Ein Satz, den er sagte, machte mich extrem skeptisch. Er sagte: „Frau Matijevic, ich konnte doch nichts machen. Pistorius hat mir das untersagt.“

Ich war verwirrt und extrem genervt, dass mir der OB-Kandidat der CDU (AUSGERECHNET!!! Wenn es neben den erklärten Schwachsinnsparteien wie PBC, REP, NPD, etc. irgendeine Partei gibt, mit der ich im Leben nicht ideologisch übereinkommen könnte, dann ist das die CDU!!!) nicht nur plausibel und fundiert seine Lage erklären konnte, sondern dabei auch noch so tierisch sympathisch war.

Es konnte doch nicht sein, dass Griesert, den ich mit der Inbrunst eines Nicht-CDU-Wählers verabscheute, die Wahrheit sagte?!? Wir verabredeten uns am nächsten Tag zu einem persönlichen Gespräch im Rathaus.

Die Zeit dazwischen nutzte ich, um eine neue Fährte aufzunehmen. Der Satz, den Griesert mir gegenüber fallen gelassen hatte, ließ mir keine Ruhe.

Der Zufall wollte es, dass Dietmar Schreyer, der Sohn eines der Teilhaber von Schreyer und Schilling (Vorbesitzer Güterbahnhof), den Kontakt zu mir aufbaute. Wir sprachen lange miteinander und was mir Herr Schreyer dort am Telefon eröffnete, ließ mich kurzzeitig glauben Statistin bei „Erin Brockovich“ zu sein.

Schreyer versicherte mir, dass Boris Pistorius sowohl seinem Vater, als auch ihm persönlich am Telefon gedroht habe, dass Pistorius „dafür sorgen wolle, dass Schreyer in Osnabrück kein Bein  mehr an den Boden bekommt“, wenn er den Teil an der Hamburger Straße der Stadt Osnabrück nicht kostenlos zur Verfügung stellen würde.

Pistorius habe, so Schreyer, die damaligen Inhaber des Geländes damit gelockt, (wohlgemerkt im Oktober 2011) dass er ihnen in Aussicht stellte, am Güterbahnhof die Veltins-Arena bauen zu können, wenn dieses gegenseitige Quit pro quo vonstatten gegangen sei.

Schreyer allerdings fand heraus, dass der Rat den Bau eben dieser Arena bereits im Juni 2011 (!!!) abgelehnt hatte. Insofern muss Pistorius gewusst haben, so schlussfolgerte Schreyer, dass der vorgeschlagene Deal auf einer Lüge aufgebaut war.

Fassungslos von dieser ungeheuerlichen Nachricht setzte ich mich mit Heiko Pohlmann und auch Marcel Trocoli Castro zusammen. Dietmar Schreyer ist für mich ein Ehrenmann, an dessen Wort ich zu keinem Zeitpunkt gezweifelt habe. Auch dass er zu jedem Zeitpunkt bereit war zu seinen Aussagen zu stehen, gab mir Gelegenheit, meine Position zu überdenken. Eine Kungelei zwischen Griesert und Schreyer, das wusste ich nach spätestens zwei Wochen, konnte ich ausschließen.

Dieser Wolfgang Griesert, der eindeutig der falschen Partei angehört, ist nach Schreyers Aussagen der Einzige, der bei all den Vorwürfen und Anschuldigungen die Wahrheit gesagt hat!!! Nun ergaben auch all meine Nachforschungen endlich einen Sinn!

Ich bin geschockt, dass Boris Pistorius diese Aussagen tatsächlich getätigt haben soll. Herr Schreyer ist sich seiner Behauptungen bewusst und hat sogar erklärt sie an Eides statt zu bestätigen.

Daher ergibt sich für mich nur ein Resümee:

Herr Griesert, es tut mir leid, dass ich Sie öffentlich kritisiert und Sie beschuldigt habe Ihren Job nicht richtig gemacht zu haben. Sicher hätte man genauer recherchieren können, doch nach unserem Gespräch im Rathaus, in dem Sie mir offen erklärten, dass es ein 6-seitiges Dokument für den Rat gegeben hat, der Auskunft und Fragestellung zur Lebensquelle e.V. ermöglicht hat, sehe ich eine Mitschuld auch bei den Mitgliedern des Rates, die heute lautstark den Schwarzen Peter zu Ihnen schieben.

Ich spreche Ihnen für Ihren Wahlkampf als Einzigem das Rückgrat zu, in jedem Moment der Diskussion ehrlich und wahrheitsbezogen gehandelt und argumentiert zu haben. Sie wissen sehr genau, dass ich nie ein Freund Ihrer Partei werde, doch Sie, Herr Griesert, sind ein aufrichtiger, zuverlässiger und kompetenter Mann, dem ich das Amt des Oberbürgermeisters von Herzen gönne!

In diesem Sinne,

Daniela Matijevic

Nasennebenhöhlen-Nerverei

Veröffentlicht: 16. Juni 2013 in Uncategorized

Als wäre das Erlebnis der letzten Nacht in einem Fastfood-Restaurant besonderer Güte nicht genug, glitt ich nur Stunden später vom Regen in die Traufe.

Müde und vom wenigen Schlaf der letzten Tage gebeutelt, schleiche ich die gefühlten fünf Kilometer zwischen meinem Bade- und dem Schlafzimmer in Quasimodo-Haltung hüftgelenkseingeschränkt gähnend entlang. Angestrengt versuche ich dabei nicht auf meine Tränensäcke zu treten, die in einem wilden Kampf mit meinen Augenlidern aussehen müssen, als hätten sich zwei Pitbulls in ein Rindernackensteak verbissen.
Erschöpft ziehe ich mir die Decke über die Schultern und rubbel mir mit dem Po eine Kuhle in die Matratze.
Ich merke, wie die Müdigkeit von mir Besitz ergreift und sie sich bleiern über mich ergießt. Willig gleite ich in die Theta-Wellen meines Hirns und versuche in die REM-Phase zu surfen, als mich plötzlich ein nerviges Geräusch aus dem fast rauschvollen Prä-Schlafmodus reißt.
„Pffffffffffffffffffüt!“ Stille. „Pfffffffffffffffffüt!“. Stille. „Pffffffffffffffüt!“. Stille.
Es dauert ein paar Sekunden, bevor ich begreife, woher dieses Geräusch kommt.
Als Allergikerin, die schwere Probleme mit dem akuten Pollenflug hat, stelle ich fest, dass meine Nebenhöhlen noch lange nicht bereit sind, sich schlafen zu legen, sondern mir mit einem ganz besonders lauten Open-Air(haha – welch Wortwitz ;-))-Konzert versuchen zu „gefallen“.
„Pfffffffffffffffffüt!“. Stille. „Pffffffffffffffffüt!“. Stille.
Nonchalant ziehe ich die Nase hoch und hoffe, dass sich damit die Nasen-Kakophonie erledigt hat.
„Pffffffffffffffffüt!“. Stille. „Pfffffffffffffffüt!“. Stille.
Widerwillig greife ich zum Nachttisch und schüttel mir entnervt ein Taschentuch aus der Verpackung. Dabei fällt mir auf, dass das Taschentuch, angeblich mit ätherischen Ölen versehen, verdächtig nach Blüten riecht. Ob die Tempo-Mafia versucht Allergiker durch ihre Zellstoffe NOCH histamingetränkter reagieren zu lassen?!?
Bevor ich wieder eine Protestwelle lostrete, verwerfe ich den Gedanken und putze mir wenig ladylike die Nase. Sicher, dass das Problem nun beseitigt ist, lege ich mich zurück aufs Kopfkissen, dass mich bereits aus der Ferne ruft. Fast komme ich mir wie Odysseus vor, der von Sirenen gelockt zu widerstehen versucht. Innerlich kopfschüttelnd fällt mir dann aber auf, dass ich ja sehr freiwillig darauf zurücksinke und stelle fest, wie dringend ich den Schlaf offensichtlich brauche. Vor meinem inneren Auge poppt das Bild von einem grünen Hulk auf, der minderintelligent „Daniela müüüüüde“ flüstert.
„Pfffffffffffffffffffüt!“. Stille. „Pffffffffffffffüt!“. Stille.
Ich spüre, wie mir ein heißer Strahl Adrenalin aus der Nebennierenrinde direkt aus dem Gehörgang zu schießen scheint. Gereizt schlage ich die Bettdecke zurück und stürze ins Badezimmer.
In der Hoffnung, dem Parasympathikus damit ein Schnäppchen geschlagen zu haben, schnäuze ich mich auch hier so kräftig die Nase, dass ich für eine Nanosekunde befürchte Gehirnmasse im Tempo wieder zu finden.
Sicher, dass ich nun erholt werde schlafen können, gehe ich siegesgewiss zurück ins Schlafzimmer. Julius Cäsar kann nicht stolzer gewesen sein, als er von seinen Kreuzzügen nach Rom zurückkehrte.
Totmüde falle ich ins Bett und kuschel mich in die hochwertige Anti-Allergiker-Montur. Fast schon halluzinierend vor Schlafmangel kicher ich noch einmal hysterisch vor mich hin, als ich die letzten Minuten noch einmal Revue passieren lasse.
„Pffffffffffffffffffüt!“. Stille. „Pffffffffffffffüt!“. Stille.
Ach, was soll´s. Erschöpft, aber besiegt schlage ich die Bettdecke zurück, setze mich mit der Grazie einer 250-jährigen Elefantenkuh auf, greife zu meinem Handy und beginne zu telefonieren:
„Hallo Schatz! Du, ich hab es mir überlegt, ich komme doch zum Frühstück!“

Erstaunliche Situation gerade bei einer amerikanischen Fastfoodkette:
Eine Gruppe von 8 Männern u Frauen mit sichtbarem Migrationshintergrund zwischen 16-18 Jahren sitzt am Nebentisch. Alkoholisiert, aber nicht berauscht.
Extrem aufgebretzeltes, stark geschminktes ca. 17 Jahre altes Mädel: „Glaubt ihr, dass De Maiziere sich im Amt halten kann?“
Vor Schreck über Thema u pointiert gestellte Frage fällt mir fast die Cola light aus dem Gesicht.
Ein bulliger, ca. 18 Jahre junger Mann mit Unterhemd u quer sitzendem Starter-Cap reibt sich das Kinn.
„Naja, er behauptet ja, dass er erst am 13. Mai erfahren hat, dass das Drohnenprojekt gescheitert ist.“
Ungläubig starre ich auf den Pappbecher und schiele kurz zur Servicekraft, um einschätzen zu können, ob sie mir Jack Daniels ins Getränk gemischt hat.
Eine ungefähr 16-jährige, südländische Version von Daisy Duck piepst auf Meerschweinchenfrequenz:
„Immerhin hat das den Steuerzahler über 560 Millionen mehr als geplant gekostet. Wie will Merkel das im Wahljahr erklären?“
Ich bin kurz mal versucht die Protagonisten zu berühren, nur um sicher zu sein, dass sie keine Projektion in meiner Matrix sind.
Die junge Dame des ersten Statements seufzt theatralisch:
„Letzten Endes ist es in einer Demokratie so, dass man sie eben durch das Setzen des richtigen Kreuzes bei der Bundstagswahl damit sanktionieren kann.“
Ich google auf meinem Smartphone schon mal d Nummer der Notaufnahme zwecks Anmeldung, da ich mir JETZT sicher bin, dass mir jemand LSD ins Essen gemischt hat, als plötzlich die Tür aufgerissen wird u ein visuell junger Bushido in den Raum gestelzt kommt. Die Baggys in den Kniekehlen und den Verstand bei der Tanke, kleidet ihn ein mehr als hautenges T-Shirt, das den billigen Stoff bei jedem Schritt weiter in seine Haut zu diffundieren scheint. Lässig ein Bein nach sich ziehend geht er an den Tisch meiner künftigen Minister u gröhlt:
„Eeeeey, was geeeeeht? Seid ihr nich Stellwerk?“
Die Runde aus geschätzt 1600 IQ-Punkten antwortet prompt:
„Tschüch, sischa, Alta. Ham nur Börgers gekillt. Gleisch widda Stellwerk, weissu?“
Beunruhigt schleiche ich zum Auto, schließe die Tür und beginne zu hospitalisieren.
WELCHE der beiden Situationen war jetzt echt?!?
NEO!!! WO WAR DIE MATRIIIIIIX???

 

PS: Das hat mich wirklich verwirrt!!!
Was, wenn all die Lethargie der angeblich antriebsarmen Jugend nur gespielt ist u sie in Wirklichkeit schon ein Mittel gegen Krebs gefunden, Frieden zwischen Israel u Palästina ausgehandelt u eine echte Option zur SPD ersonnen haben? Und das alles hinter dem Rücken von uns Alten?!? 
Was ist, wenn sie bei jedem „Weissu“ und „Isch schwör!“ nur innerlich die Augen rollen und hoffen, dass deren Gegenüber den Genitiv anwendet?!?
Oh Mann, ich glaube, ich habe eine Glutamat-Unverträglichkeit. Nie wieder Fastfood!